Musik_Graeme Revell - Freddy vs. Jason OST

Krallenhand und Hockeymaske

Zwei Horrorlegenden lieferten sich vor kurzem auf der Leinwand ihr langersehntes Blut & Beuschel-Stelldichein - und Graeme Revell spielt dazu filmmusikmäßig auf.    26.03.2004

Eine kleine Ewigkeit hat es gedauert, bis zwei der größten Horror-Ikonen endlich die Klingen kreuzen durften. Was "Alien vs. Predator" für das SF-Genre ist (wenngleich die Kinoadaption von Paul W.S. Anderson noch etwas auf sich warten lassen wird), stellt "Freddy vs. Jason" wohl für den Slasher-Film dar. Immerhin sorgten Wes Cravens und Sean S. Cunninghams charismatische Leinwandteufel bei Generationen unzüchtiger Teens für Alpträume. Ronny Yu führte die beiden Schlitzer vor kurzem in einem eher kläglich ausgefallenen Crossover-Horrorstreifen zusammen und beauftragte Ex-Industrial-Musiker Graeme Revell (SPK) mit dem Score, nachdem die beiden bereits bei "Bride of Chucky" erfolgreich kooperiert haben.

Im Gegensatz zu John Carpenters "Halloween"-Saga verfügen jedoch weder die "Nightmare on Elm Street"- noch die "Freitag der 13."-Reihe über ein klares musikalisches Leitmotiv, vom Freddy-Kinderreim und dem verfremdeten "Crystal-Lake"-Gestöhne einmal abgesehen, und so standen Revell eigentlich sämtliche Türen offen. Ein weiter Wurf gelangt dem Komponisten mit der Musik zum Film allerdings nicht, obwohl er nach seinen Arbeiten für "The Crow", "Strange Days" oder "Daredevil" alles andere als ein Neuling im Reich der Finsternis ist. Der Score zu "Freddy vs. Jason" vereint altbekannte musikalische Genre-Stilmittel, läßt im richtigen Moment die Geigen schrecken, klimpert mysteriös vor sich hin oder bläst Charakteren gehörig den Marsch. Ohne Frage solide und nett zum Nebenbeihören, aber leider auch nicht mehr.

Jürgen Fichtinger