The Jessica Fletchers - What Happened to the?
ØØØØ 1/2
Perfect Pop/Rainbow Quartz/Ixthuluh (Norwegen 2003)
Murder she wrote? Diesmal nicht, denn die Band aus Drammen ist ungleich beschwingter als die gleichnamige Serienheldin. 13.02.2004
Beim Versuch, dem Rhythmus des tanzfreundlichen Quintetts zu folgen, würde sich Hobbydetektivin Jessica wohl auch die Hüfte auskugeln. Deutlich sind die Anleihen der Norweger am Sound der 60er. Monkees, Beatles, Byrds ... die Liste ist beinahe beliebig und je nach persönlicher Vorliebe des Hörers fortsetzbar. Tatsächlich hat aber insbesondere Ray Davies allen Grund, stolz darauf zu sein, den Jessicas als Inspirationsquelle gedient zu haben: Das Gitarrenriff von "Let´s Go" folgt der Blaupause zu "You Really Got Me" und klingt wie vieles auf dem (das im Eigenverlag erschienene, Bontempi-verliebte "I Can Shoot You From Here" beiseitelassend) eigentlichen Albumdebüt "What Happened to the?" recht vertraut. Dadurch wird natürlich die Eingewöhnungsphase an den Tonträger angenehm verkürzt bis vollends gestrichen. Das bedeutet aber nicht, daß die Mischung des unmittelbaren Gefallens wegen ebenso schnell schal und abgestanden schmecken würde. The Jessica Fletchers vermögen es, den gebrauchten Einzelteilen ihren eigenen Beat unterzulegen und klar ihre Vorstellung von perfekter Melodie zu definieren. Paragraph eins dieser Erklärung verhilft mit "You Can Have Japan" und "Shoot" der sanftmütigen Ballade zu ihrem Recht; Paragraph zwei läßt mit "Let´s Go", "Sick of the Action" oder "I Got News" das Tanzbein zucken.
Die schwedischen Nachbarn von den Caesar´s und Whyte Seeds haben vorgemacht, wie es sich als rückwärtsorientierte Band vom Rande Europas ins Zentrum der Aufmerksamkeit spielen läßt. Wie sich The Jessica Fletchers dabei anstellen, kann man hierzulande im April live beurteilen - Konzerttermine sind der Bandpage oder den Label-Seiten zu entnehmen.
The Jessica Fletchers - What Happened to the?
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Perfect Pop/Rainbow Quartz/Ixthuluh (Norwegen 2003)
Thomas Hansen hat den Heiligenschein wieder hervorgeholt und aufpoliert. Der Norweger nimmt sich Zeit zum Erzählen von Geschichten, die der Nachdenklichkeit genug Raum und der Melodie ausreichend Auslauf bieten, um in Schwung zu kommen.
Seit 2002 geben vier Schwedinnen leise Laute von sich. Schlicht und bescheiden schwelgen sie in wohliger Traurigkeit, um gleich darauf mit einem Hochgefühl aufzuerstehen.
Für ihre Ausdauer beschenken sich die Lassos mit eigenen Songs und legen nach elf Jahren Band-Geschichte ihr drittes Album vor. Motto: wie früher, aber anders.
Melodienmangel und Ideenlosigkeit sind für ihn ebenso Fremdwörter wie Schreibblockaden. Auf seinem aktuellen Album übt Will Oldham sich in der Kunst des Loslassens.
Die Schweden machten nicht nur durch ihre Musik, sondern auch durch rotzfreche Vergleiche auf sich aufmerksam. Der naive Übermut ist weg - aber goschert sind sie heute noch.
Es war einmal ein Songwriter, der auf der Suche nach Musikern und einem passenden Namen in Hollywood fündig wurde. Wo ließe sich Erfolg auch besser lernen?
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