Kino_Kino-News KW 5/2004

Vampire, Käfer, Cowboys

Überflüssiges für die Generation Goth, solide Genrekost ohne tanzende Wölfe, ein austriakischer Obskurantenstadel und eine Nachwuchsband-Doku: die Kinostarts dieser Woche.    29.01.2004

 

Christoph Prenner

Underworld


USA 2003

121 Min.

Regie: Len Wiseman

Darsteller: Kate Beckinsale, Scott Speedman, Shane Brolly u. a.

 

Hey, wir machen jetzt einmal was ganz anderes. Etwas, das es so noch nicht gegeben hat. Mal wieder einen Vampirfilm, aber keinen herkömmlichen. Neenee, einen mit Werwölfen dabei! Spitze, nicht? Die - und jetzt kommt der Clou - sich auch noch gegenseitig überhaupt nicht ausstehen können und sich deswegen furchtbar verwünschen und beballern müssen. Ob sowas noch jemanden interessiert? Aber bitte, solange Halbwüchsige mit überzeugter Begeisterung ihre Lackledermäntel durch die Gegend tragen... Und schau dir doch nur die Einspielergebnisse zu "Blade 2" an. Eben. Da klauen wir dann auch gleich den Look. Jetzt brauchen wir nur noch ein paar ambitionierte (ergo günstige) Jungmimen, die hauptsächlich damit beschäftigt sein müssen, rasend UND gleichzeitig ratlos in die Kamera zu stieren. Das wird mein Durchbruch, wirst sehen...

Links:

Open Range - Weites Land

(Open Range)


USA 2003

139 Min.

Regie: Kevin Costner

Darsteller: Kevin Costner, Robert Duvall, Annette Bening u. a.

 

Let´s do the time warp again? Kevin Costner inszeniert sich selbst als entwurzelter und sinnsuchender Cowboy. War da nicht was? Ja. Und schön langsam befällt den Filmkritiker Ihrer Wahl das Gefühl, daß es genau (und eigentlich nur) jene Rückgriffe in die Kapitalien und Mythen des (Post-)Western sind, die Costner (und Robert Duvall in dessen Schlepptau) zu ansprechenden und überzeugenden Leistungen auflaufen lassen. Wie hier. Wenn - ja wenn - nicht dieses ganze Genre der Pferdeopern so durch wäre mittlerweile.

Links:

Der Schnitt durch die Kehle

(Der Schnitt durch die Kehle oder die Auferstehung des Adalbert Stifter)


Ö 2003

80 Min.

Regie: Kurt Palm

Darsteller: Karl Ferdinand Kratzl, Hermes Phettberg, Hans Bankl u. a.

 

Redefining eigenwillig. Kurt Palm, vormaliger Inszenator der "Nette Leit Show" des Phettbergschen (auch hier in tragender Rolle zu besichtigen), macht sich so seine Gedanken zu Leben und Werk des Adalbert Stifter. Oder so ähnlich. Nur für Menschen geeignet, die an "In-Schwimmen-Zwei-Vögel" ihre Kurzweil hatten. Sollen ja zwei, drei Dutzend gewesen sein.

Links:

A Hard Day's Night


GB 1964

87 Min.

Regie: Richard Lester

Darsteller: John Lennon, Paul McCartney, George Harrison, Ringo Starr u. a.

 

Digital restaurierte Fassung jener legendären Pseudo-Dokumentation über die unbeschwerte Frühphase einer gewissen aufstrebenden Liverpool Beat-Pop-Band. Also noch vor ihrem ganz großen Weltruhm, Yoko Ono, Chapman und McCartneys Weihnachtsliedern. Schon aus diesem Grund eine Empfehlung. (Wer immer noch nicht weiß, um wen sich´s hier dreht, darf gern den unten angeführten Link probieren.)

Links:

Kommentare_

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