Musik_John Powell - The Italian Job OST

Heist revisited

Wie plane ich den perfekten Raub? Diese Frage kann zwar auch John Powell nicht beantworten, aber wenigstens liefert er die passende Musik zum fragwürdigen Film-Aufguß.    13.01.2004

Nach dem mißlungenen Soderbergh-Remake des Ratpack-Klassikers "Oceans Eleven" mußte vor kurzem ein weiteres Heist-Movie daran glauben. Die Rede ist von Peter Collinsons "The Italian Job" mit Michael Caine.

Der damals recht gelungene Gangsterfilm rund um die Probleme des charmanten Gentleman-Verbrechers Charlie Croker wurde unter der Regie von F. Gary Gray einer Frischzellenkur unterzogen und mit Mark "Boogie Nights" Wahlberg und Edward Norton besetzt. Während für das Original der großartige Quincy Jones musikalisch zur Verfügung stand, griff man für das Remake auf John Powell zurück. Dieser Komponist, auf dessen Konto unter anderem die Filmmusiken zu "Face/Off", "Shrek" und "Die Bourne Identität" gehen und der zu den wackeren Mitstreitern von Hans Zimmers Media Ventures gehört, lieferte prompt einen durch und durch soliden Score ab.

Synthesizer, Beats und Orchester fusionieren hier 15 Tracks lang fröhlich vor sich hin und geben dabei nicht nur dem Streifen selbst die richtige Note, sondern sind auch für sich allein hörenswert. Besonders die Tracks "Boat Chase", "The New Plan" sowie "Venice Gold Heist" und "Tunnel Run" schlängeln sich teils schön groovig, teils munter vorwärtstreibend und zuweilen sogar etwas in Richtung Industrial-Metal abdriftend durchs Geschehen. Sollten Sie also in nächster Zeit unlautere Methoden der Geldbeschaffung planen, lassen Sie sich ruhig hiervon inspirieren!

Jürgen Fichtinger