Musik_Paris - Yellow Eden

Asphalt-Kids im Garten Eden

Nach sechs EPs in drei Jahren, die dann als "Greatest Hits 1 & 2" beachtliche 2000 Mal über den Ladentisch gingen, bringt die Band nun ihre veritable Demokarriere hinter sich.    05.01.2004

Paris bestehen aus Annika Melin, Emmy Nylén, Mattias Svensson und Johan Efraimsson. Wie die Namen verraten, haben sich die vier nicht nach ihrem Wohnort benannt - Stockholm kommt ja auch viel sperriger über die Lippen als die Hauptstadt Frankreichs und spart außerdem eine musikalische Vorliebe des Quartetts aus. Um mit den Vergleichen etwas im Heimatlande zu bleiben: Paris klingen wie eine Mischung aus The Sounds und Melody Club - besäßen diese ein ähnliches Verständnis für Chansons, wie es auf "Yellow Eden" hinter der nächsten Straßenecke lauert.

Freilich ist das nicht die einzige Inspirationsquelle. Paris sammeln ihre musikalischen Versatzstücke quer durch die Jahrzehnte - vom süßen 60er-Jahre-Pop über Discomusik der 70er und die Synthesizer-verliebten 80er bis hin zu den Indies der 90er - und leimen sie zu einem für sie doch typischen Sound zusammen. Kein einziger der Songs hängt in ausschließlich einer dieser Perioden fest. Atmosphärisch gebunden dagegen sind die zwölf Stücke des Albumdebüts an den schutzbietenden Großstadtdschungel ("Streetlights").

Interessant für zukünftige Aufnahmen wäre trotzdem die Reduktion des schmückenden Beiwerks auf reine Gitarrenbegleitung. Selbst vollkommener Instrumentenverzicht schiene der Erprobung wert, um die Stimmen der beiden mit dem Gehörgang flirtenden Sängerinnen zur vollen Geltung - wie ansatzweise in "Rainy Day in London" oder dem Saturday-Night-fiebrigen "Quiet Night" hörbar - zu bringen. Verstärkter Keyboard-Einsatz indes verwischt die Melodie-Tragfähigkeit der Stimmbänder.

Bernadette Karner

Paris - Yellow Eden

ØØØØ


Look Left Recordings/V2/edel (Schweden 2003)

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Kommentare_

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