Elektra
ØØ
USA 2005
96 Min.
dt. und engl. OF
Regie: Rob Bowman
Darsteller: Jennifer Garner, Goran Visnjic, Terence Stamp u. a.
Arme Marvel-Fans! Die Verfilmung des Kultcomics mit Jennifer Garner erreicht neue Dimensionen - an blutleerer Fadesse. Und kreiert ein neues Genre: das Wellness-Actionmovie. 11.03.2005
Laut Joe Eszterhas, dem schwerreichen Autor von "Basic Instinct", sollte ein gutes Drehbuch auf einer Serviette Platz haben. Bei "Elektra" dürfte es nicht mal eine halbe gewesen sein. Dabei bietet das legendäre Comic vor allem in der Version von Frank Miller genug Stoff für mitreißendes Actionkino. Im Film von Ron Bowman ist Elektra eine wortkarge, leicht verbitterte Auftragskillerin, die ihre Tage freudlos mit Wellnessprogrammen und einer kleinen peniblen Ordnungsmanie verbringt. Die heile Feng-Shui-Welt im schmucken Zen-Style gerät ins Wanken, als sich die scheue Schöne plötzlich - und für den Zuseher unerklärlich - in ihr Opfer Mark Miller (Goran Visnjic) und dessen vorlaute Tochter Abby (Kirsten Prout) verliebt.
Hinter der unscheinbaren Fassade der beiden verbirgt sich etwas, was man gar nicht wissen will, aber trotzdem erfährt, und ruft obendrein noch eine pittoreske Handvoll japanischer Grufties mit Superkräften auf den Plan. Doch zum Glück hat Elektra noch einen Dreizack zur Verteidigung und kann ein paar asiatische Kampftechniken. Die wirken zwar etwas ungelenk, weil Jennifer
Garner neben ihrer TV-Serie "Alias" und ihrem neuen Lover Ben Affleck offenbar nicht viel Zeit fürs Training blieb. Aber da ist ja der Film zum Glück auch schon aus.
Die dürftige Handlung läßt, wie es so schön heißt, dem Zuschauer viel Raum für eigene Betrachtungen. So fragt man sich, warum der überforderte Regisseur eigentlich unbedingt auf eine abgeschmackte 90er-Jahre-Werbeästhetik setzt und Showdowns mit Martial-Arts-Kämpfern so oft in Primärfarben abgehalten werden. Und warum weibliche Actionhelden meist nicht so cool wirken wie männliche (bis auf Uma Thurman als The Bride und Carrie-Anne Moss als Trinity, ja klar). Aber in Elektra sind zur Strafe auch die männlichen Parts gänzlich farblos. Dazwischen läuft Garner als fleischgewordene Werbetafel für die moderne Schönheitschirurgie durchs Bild und trägt oft und gerne große Kollagenlippen und ein zu enges rotes Bustier spazieren. Manchmal zuckt sie leicht mit den Mundwinkeln oder Augen, das heißt dann, daß auch toughe Superfrauen verletzliche Seiten haben. Nach 96 Minuten hat das Fragen und Gähnen ein Ende und man hofft, daß die zweite Hälfte der Serviette nie gefunden wird. Der einzige Trost: Es ist gut, daß es Filme wie "Spider-Man", "Hellboy" und "X-Men" gibt.
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