Video_Star Wars Trilogy
Ein Jedi steht im Walde
Der wohl ersehnteste Release seit Einführung der DVD liegt nun endlich vor: George Lucas´ "Krieg der Sterne". Jetzt ist die Macht auch mit uns.
15.11.2004
Seit Jahren fiebern Millionen von Fans dem offiziellen Release der Original-"Star Wars"-Trilogie entgegen. Jetzt ist sie da. Weil man über den Inhalt vom Evangelium nach Lucas wohl keine Worte mehr verlieren muß (die Charaktere haben sich ohnehin ins kollektive Unterbewußtsein eingefressen), kommen wir gleich zu den speziellen Eigenheiten der DVDs.
Aber zuerst ein Wort gegen die Sponsoren: Georgie-Boy hat´s schon wieder getan. Der pensionierte Jedi nahm neuerlich ein paar Änderungen an den Episoden IV bis VI vor. Falls Sie zu denen gehören, die sich noch immer nicht umgewöhnt haben: Früher waren das die Teile eins bis drei. Besagte Änderungen* beziehen sich allerdings (beinahe) nur auf die "Special Editions" von 1997; ein Release der Original-Original-Trilogie steht sowieso noch aus. Die damals eingefügten Szenen wurden noch einmal überarbeitet und schlampige CGIs auf den neuesten Stand gebracht - Stichwort: Jabba The Hutt in "Episode IV". Auch sonst wurde das Filmmaterial ordentlich aufpoliert und verfeinert.
Kommen wir zum "beinahe": Das einzige wahre Ärgernis an Lucas´ Neubearbeitung stellt eine Einstellung in "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" dar. Bei der Feier gegen Ende wurde nämlich der ursprüngliche Darsteller Anakin Skywalkers - Sebastian Shaw - durch den jungen Jedi-Holzkopf Hayden Christensen ersetzt. Auch der politisch korrekte Fauxpas in "Episode IV" ist erwähnenswert: Han Solo schießt nun nicht mehr zuerst auf Kopfgeldjäger Greedo; die Zeiten des toughen Draufgängers scheinen vorbei. Nichtsdestotrotz - so gut sah die Original-"Star Wars"-Trilogie noch nie aus.
Zum Bonusmaterial: Alle drei Teile verfügen über einen Audiokommentar von George Lucas, Ben Burtt, Dennis Muren und Carrie "Prinzessin Lea" Fisher. Bei "Episode IV" ist außerdem Regisseur Irvin Kershner mit dabei. Die Kommentare wurden separat aufgenommen und selektiv montiert, was ihren Informationsgehalt steigert. Wie auch bei früheren Regiekommentaren geizt Lucas nicht mit wissenswerten Fakten. SFX/CGI-Guru Dennis Muren und Sound-Designer Burtt sprechen ausführlich über ihr Handwerk, während Fisher mehr für die amüsanten Anekdoten zuständig ist.
Wie schon die "Indiana Jones"-Trilogie wird auch "Krieg der Sterne" nur mit einer Bonus-DVD ausgeliefert. Darauf finden sich der übliche Kleinkram, also sämtliche Teaser und Trailer zu den Filmen, Werbung für die dazugehörigen neuen Games sowie ein Ausblick auf "Episode III: Revenge of the Sith". Die wahren Leckerbissen sind allerdings die 150minütige Dokumentation "Empire of Dreams" und die drei jeweils knapp viertelstündigen Featurettes.
Darin erfährt man nicht nur alles über Planung, Entstehung und Vermarktung der Filme sowie ihre Wirkung auf das Publikum, sondern es kommen auch andere Filmemacher zu Wort und erläutern, wie die Sternentrilogie sie in ihrem Schaffen beeinflußt hat. Besonders amüsant sind natürlich Lucas´ Anekdoten über die damalige vertragliche Regelung der Merchandise-Rechte, die wahrscheinlich noch seinen Kindeskindern ein finanziell sorgenfreies Leben ermöglichen wird.
Trotz der Änderungen: Kaufen du mußt, junger Jedi.
PS: Gleichzeitig kam George Lucas´ beeindruckendes Regiedebüt "THX 1138" als Doppel-DVD-Set auf den Markt. Lesen Sie dazu die ausführliche EVOLVER-Besprechung.
Jürgen Fichtinger
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