Kino_Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

Voll CGI

"Blade"-Regisseur Stephen Norrington verfilmte Alan Moores viktorianisches Comic-Fantasy-Romanhelden-Crossover für Hollywood. Da geigen die Computerspezialisten auf...    02.10.2003

Die Geschichte geht so: Ein böser Wicht namens Fantom räumt eine britische Bank aus. Da gehört natürlich etwas dagegen unternommen, also schickt die Queen einen ihrer Büttel nach Kenia, wo in einem gespritzten Safari-Club der frühpensionierte Alan Quatermain (Schön Connery) darauf wartet, wieder eine Aufgabe zu übernehmen. Glücklicherweise überfallen die Fantom-Schergen den Club just in diesem Augenblick; da muß Quatermain nicht mehr lange überlegen: Er läßt sich zum Führer der Liga der außergewöhnlichen Gentlemen herab, um dem Fantom das Handwerk zu legen. Besagte Organisation besteht aus Käpt´n Nemo mit seinem Unterseeboot, Mina Harker (bekannt als die Geliebte des Helden aus Bram Stokers "Dracula") und dem Unsichtbaren. Später gesellen sich noch Dorian Gray und Tom Sawyer hinzu, und als letztes wird Dr. Jekylls Mr. Hyde in Paris eingefangen. Damit wäre die Liga dann komplett. Und jetzt gilt es, das Fantom davon abzuhalten, die Welt in einen Krieg zu stürzen: In Venedig versammeln sich die wichtigsten Politiker der zivilisierten Welt, und die gesamte Stadt ist vermint...

Eine Aneinanderreihung von High-Speed-Action-Szenen und hochaufgelösten Computereffekten ergibt einen temporeichen, kurzweiligen, aber eher blutleeren Film, der für Kenner der Comic-Serie enttäuschend sein dürfte. Quatermain ist alles andere als der fertige, drogensüchtige Typ aus dem Comic, sondern vielmehr der typische, starke, schweigsame Connery-Held. Aber man soll nicht immer alles kritisieren: Die Idee war schon im Comic außergewöhnlich, und wenn sich Jekyll zu seinem cholerischen Alter ego Hyde aufplustert, ist das schon sehenswert. Ein Film für die SciFi-Fangemeinde.

Klaus Hübner