Edward Lee - City Infernal
(Leisure Books)
Anscheinend wird Horror in den USA wirklich immer mehr für "Mallrats" und MTV-Süchtige geschrieben, deren Wortschatz ebenso verkümmert ist wie ihre Fähigkeit, komplexe Plots und Charaktere zu verstehen. Eine ähnliche Gestalt ist auch Cassie, die Grufti-Protagonistin des Romans von Edward Lee, deren Zwillingschwester Lissa Selbstmord begeht. Irgendwann entdeckt das überlebende Girlie, das mit seinem reichen Vater aufs Land übersiedelt ist, daß es die Hölle nicht nur wirklich gibt, sondern es aufgrund irgendwelchen mythischen Blablas auch Zugang dazu hat. Begleitet von ein paar unruhigen Teenager-Geistern sucht Cassie mehrmals das Inferno auf (natürlich, um ihre Schwester zu finden) und muß feststellen, daß Luzifers Reich eine riesige Metropole mit einer interessanten Ökonomie aus Fleisch, Blut, Leid und Seelen ist. Edward Lee, der in der amerikanischen Indie-Horrorszene als einer der vielversprechendsten Gore- und Splatter-Autoren gilt, tut sich mit diesem Mainstream-Roman keinen Gefallen. Trotz guter Ideen für seine Höllenstadt bleiben die Figuren von "City Infernal" stets flach und unglaubwürdig - und der Plot schafft es keinen Augenblick lang, Spannung oder Gruseln zu erzeugen. Wieder eine gute Idee vergeudet ...
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